In den vergangenen 2 Monaten, seit dem letzten Blogeintrag, ist einiges in Uganda passiert. Die Schulen haben wieder geöffnet, unser Klimaprojekt hat begonnen, wir haben das Sportprogramm in die Schulen verlegt und den Bau des fünften Schulgebäudes, dem ersten Dormitory, begonnen.
Diese Woche werde ich von unserer Initiative berichten, die die Resilienz Kalangalas gegenüber dem Klimawandel verbessernn wird und die vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) finanziert wird. Im Herbst haben wir die Bestätigung für den BMK Grant bekommen und Anfang Winter 2021 die erste Charge der beträchtlichen Förderung. Dieser Erfolg bedeutet eine schlagartige Vergrößerung unseres Teams und unserer Kapazitäten. Wir sind sehr froh, drei wichtige Erweiterungen im Kernteam Uganda begrüßen zu dürfen. Unseren Farmmanager Fred, unsere Bakyala Tukole Managerin Gloria und Brian, der neben seiner Arbeit auf der Farm uns auch in allen anderen Bereichen des Projekts unterstützen wird. Das Projekt erstreckt sich über eine Periode von 3 Jahren und beinhaltet eine Reihe an verschiedenen Maßnahmen und Initiativen.
1. Community Farm: Mit der ersten Charge haben wir einen Grund am See gekauft, auf dem wir eine Community Farm starten. Dort wird unser Farm Manager Fred, zusammen mit zurzeit 7 Mitarbeitern, verschiedenste heimische Pflanzen anbauen. Der Fokus liegt hierbei klar auf Obst und Gemüse, wobei auch Pflanzen für medizinische Zwecke auf dem Plan stehen. Diese Farm wird im Laufe der nächsten 3 Jahre schrittweise in die Hände der Community übergeben, welche durch Workshops und Kurse die Grundlagen einer nachhaltigen und ressourcen-schonenden Landwirtschaft (wieder-)erlernen werden. Dieser Teil des Projekts nimmt den wichtigen Part der Nahrungsmittelsicherheit in Angriff, welche in Anbetracht des rasanten Bevölkerungswachstum Ugandas und des sich wandelnden Klimas, in naher Zukunft ein großes Problem darstellen wird, wenn keine entsprechenden Maßnahmen getroffen werden.
2. Samenbank: Um die Biodiversität der Inseln zu bewahren und gleichzeitig Samen an landwirtschaftsinteressierte Community Members und andere NGOs austeilen zu können, wird eine Samenbank errichtet.
3. Tree Nursery: Im Rahmen unseres Tree Nursery Projekts, werden wir auf der Farm Setzlinge züchten und Workshops über die Folgen von Abholzung und speziell die Schäden von Palmölplantagen (die lokal stark vertreten sind) halten. Das Ziel ist Schulen, Personen und Einrichtungen dazu zu bewegen, sich an der Wiederaufforstung zu beteiligen. In den nächsten 3 Jahren planen wir, etwa 20 000 Bäume zu pflanzen.
4. Ausbau Bakyala Tukole: Da einer der Schlüssel zur Veränderung in den Communities die Beteiligung der Frauen an allen Lebensbereichen ist, werden wir das Bakyala Projekthaus ausbauen und das Projekt auf die nächste Stufe bringen. Mit einer Reihe an Workshops und unserer großartigen Bakyala Managerin Gloria, werden wir die Produktvielfalt und -qualität deutlich erhöhen.
5. Nachhaltiger Strom: Eine weitere Initiative ist der Umstieg auf Solarenergie, sowohl für die Bbanga Primary School als auch für das BMK Projekthaus.
6. BMK Projekthaus: Zusätzlich zur Community Farm werden wir ein Projekthaus bauen, welches als Basis für unsere Microbusiness Initiative dienen wird. Insgesamt 30 Microbusinesses sollen in den nächsten 3 Jahren gestartet werden. Weiters werden dort sowohl die Workshops zum Thema Landwirtschaft als auch zur Tree Nursery stattfinden.
Im Jänner haben wir sofort mit einer Reihe an internen Meetings und Workshops, mit dem nun erweiterten Team, begonnen. Unser Team hat sich von Anfang an gut verstanden und es besteht viel Sympathie. Da die Schule am 10. Jänner endlich wieder angefangen hat, haben wir auch ein Meeting, erstmalig in der Main Hall, mit allen Eltern unserer Kinder abgehalten. Von da an ging es im Eiltempo weiter für uns. Unsere neuen BMK Mitarbeiter sind gerade dabei, das Gelände für die Farm vorzubereiten, Bakyala Tukole hat mit den ersten Workshops begonnen und es wird fleißig recherchiert bezüglich einer passenden Solaranlage.
Wie man sehen kann, haben wir alle Hände voll zu tun und das auch ohne dem, nun in die Schulen verlegten, Sportprogramm, dem bald startenden Schwimmprojekt und der wieder begonnenen Mobile Library. Aber über diese Projekte berichten wir nächste Woche.