3/4 unserer Zeit in Uganda ist um. Obwohl wir uns letzte Woche eigentlich von der intensiven Hochzeitswoche erholen hätten sollen, ging es auf Grund unseres immer näher rückenden Abreisedatums rasant weiter.
Am Wochenende nach der Hochzeit in Kampala, zu der wir Volunteers geladen waren, sind wir anstatt von Entebbe aus, zurück auf die Inseln zu fahren, über Masaka (die zweite Möglichkeit um auf die Inseln zu kommen) gefahren. Am Weg nach Masaka haben wir bei der berühmten Äquatorlinie halt gemacht, um dort einen überteuerten Kaffee zu trinken und uns über die anderen Touristen lustig zu machen (natürlich haben wir selbst mit unseren riesigen Wanderrucksäcken kein bisschen weniger touristisch ausgeschaut). Anschließend haben wir in Masaka unsere Freunde, eine Truppe deutscher Volunteers besucht und uns ihr Projekt angeschaut. In Uganda gibt es NGOs und Volunteers wie Sand am Meer, was einerseits gut ist, andererseits auch viele ungewollte und teilweise sogar schädliche Phänomene wie „white saviorism“, Sozialtourismus etc. hervorbringt. In unserer Zeit in Uganda haben wir zahlreiche andere Projekte und Volunteers kennengelernt und aus unserem höchst voreingenommenen Blickwinkel noch kein Projekt kennengelernt, welches Bbanga nahekommt 😉, bis wir unsere deutschen Kollegen und ihre Schule besucht haben. Die Initiative zum Bau der International School of Music, Languages and Polytech Studies (IMLS) hat 2011 begonnen und ist seitdem aktiv in Masaka. Die Schule bietet Sprach- und berufsbildenden Unterricht an und ist die einzige Musikschule in Masaka. Neben der erstaunlich großen Anzahl an Musikinstrumenten und talentierten Schülern, sowie Volunteers, waren wir besonders von der Qualität des zwar noch unfertigen, aber bereits in Betrieb genommenen Schulgebäudes beeindruckt. Des Weiteren sind wir sehr eifersüchtig auf den IT-Raum unserer Kolleg*innen gewesen. Leider konnten wir nicht mehr für das Konzert bleiben, welches am Tag unserer Abreise stattgefunden hat, aber nach der langen Woche in Kampala war es definitiv wieder Zeit nach Hause auf die Insel zurückzukehren.
Dort wartet nämlich viel Arbeit auf uns. Da alle Schüler*innen in Uganda gerade in den ersten Trimester Ferien sind, führen wir Volunteers zusammen mit unserem Mitarbeiter*innen verschieden Ferienworkshops und Programme durch. In den 3 Ferienwochen werden sowohl Bildungsworkshops, wie IT-Unterricht, Familienplanung und Leseprogramme durchgeführt, als auch kreative Programme wie einen Fotografie-Workshop (einige unserer Kinder sind begeisterte Fotografen) und ein Bastel Workshop durchgeführt. Darüber hinaus haben wir vor, einigen Kindern die Pastikrecycling Maschine zu zeigen und schon ein wenig Bewusstseinsarbeit zu starten. Fehlen darf natürlich auch nicht das heißgeliebte Sportprogramm, welches wir auch in anderen Communities durchführen werden.
Neben dem ganzen Ferientrubel haben wir Volunteers auch alle Hände voll zu tun mit unserem Vorhaben einen Motorik Park in Lutoboka zu bauen. Der Motorik Park ist Teil der Bbanga Sportinitiative und soll eine coole Ergänzung zum Sportprogramm ergeben. Außerdem ist er eine gute Investition in die äußerst mangelnde Infrastruktur des Fischerdorfs. Wir haben bereits einen Grund neben dem Fußballplatz gekauft und werden dort im letzten Teil unseres Aufenthalts in Uganda diesen „Sportspielplatz“ bauen. Da die Zeit drängt, läuft gerade alles auf Hochtouren und deshalb sind Peter und ich letzte Woche nach Kampala gefahren, um die Gerüste und behandeltes Holz zu bestellen. Holz Konstrukte sind auf Grund der Wetterbedingungen und Termiten äußerst anfällig, deshalb verwenden wir behandeltes Holz, um die Nachhaltigkeit des Spielplatzes zu gewährleisten. Nächste Woche werden wir dann mit einem Lastwagen alles abholen und auf die Inseln schippern. Wir freuen uns schon sehr auf das Bauen des Parks und natürlich die Begeisterung unserer Kinder.