Mehr als 10 Tonnen verteilter Reis, Mais, Zucker oder Bohnen. Über 10,000 mit essentiellen Lebensmitteln unterstützter Familien. Wichtige Einblicke in das Leben und die damit verbunden Probleme bekommen (Wasser ist verschmutzt, Klo muss neu gebaut werden). Und all das dank mehr als 200 Spendern aus 15 Ländern. Das ist die Bilanz unseres Ramadan-Food-Program 2023 – DANKE!
Seit fünf Jahren organisiert Bbanga mittlerweile ein solches Programm, in dem wir Essen an bedürftige Familien austeilen. Und das nicht nur auf der Hauptinsel (Bugala Island), sondern auch auf den umliegenden. Via Truck, TukTuk oder Boot geht es dann für uns über Stock, Stein und Wasser.
2023 waren wir so erfolgreich wie noch nie zuvor. Durch eure Spenden konnten wir den ganzen Ramadan hinweg regelmäßig Familien in der ganzen Region unterstützen: Ankünfte von Trucks, beladen mit Lebensmitteln und auch regelmäßige Touren, bei denen Reis, Mais, Zucker und Bohnen ausgegeben wurden, waren in den letzten Wochen nicht ganz ungewöhnlich.
Als Volunteers hatten wir natürlich die Möglichkeit mitzuhelfen und so spannende Einblicke in den Alltag der Menschen hier zu bekommen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Samstag, an dem wir in der Früh mit dem Verteilen begannen und bis zum Sonnenuntergang durch arbeiteten: Zuerst ging es für uns zur Schule, wo die ganzen Lebensmittel zwischengelagert wurden. Nach dem Abwarten eines etwas längeren Regenschauers ging es dann im noch leichten Nieselregen, auf der Ladefläche eines Trucks, über die halbe Insel zu einem Fischerdorf. Dort hieß es dann umladen – Fun Fact: Ein ganzer Truck voller Lebensmittel, also mehrere hundert Kilo an Säcken mit Essen, passt tatsächlich auf ein Fischerboot. Nun zugegebenermaßen, das Fischerboot musste nach einer Überfahrt ausgetauscht werden, aber das zweite begleitete uns dann den ganzen Tag hindurch.
Schnell kam eine gewisse Routine in den Ablauf: Anlegen, die ausgemachte Menge an Essen abladen, zu den Moscheen tragen, sich mit der Community austauschen und dann Abschied nehmen. So ging das einige Male. Insel nach Insel. Moschee nach Moschee. Manche gerade neu gebaut, andere schon etwas älter und mit Wasserflecken. Und wieder andere für das europäische Auge abrissreif – aber was tun, wenn das Geld für einen Neubau fehlt? Dann muss das Gebäude weiter genutzt werden. Die Bedeutung verliert es aber keinesfalls!
Diese Bedeutung von Gotteshäusern, egal welcher Religion, spürte ich dann auch bei unserer letzten Station. Wir waren wieder mit dem Truck unterwegs und brachten die letzten Säcke einer Moschee ganz im Süden der Insel. Nachdem Reis, Mais, Zucker und Bohnen vom Truck gehoben worden waren, wurde ich gefragt, ob ich beim Gebet mitmachen wolle. Ganz erfreut stimmte ich zu, denn eines meiner Ziele hier in Uganda ist es zu versuchen die Menschen besser zu verstehen. Und dazu gehört eben auch die Religion, die hier übrigens ganz anders gelebt wird als in Europa.
Nach dem kurzen Innehalten in einer Moschee, auf einer Insel im Viktoriasee ging es dann wieder zurück. Während der Rückfahrt philosophierte ich noch mit dem Imam Kalangalas über den Islam und religionen generell. Genau solche Momente sind es, die die Arbeit hier auf der Insel so speziell, so einzigartig machen! Den Tag beendete dann das gemeinsame Fastenbrechen am Abend. Gerade rechtzeitig kamen wir zu einem Restaurant und ließen den Tag bei klassisch ugandischen Gerichten Revue passieren…