Der letzte Nachzügler

Der Grenzbeamte deutet nach links. Eine Webcam. Wortlos gibt er zu verstehen, dass ich mich davor stellen solle. Drei Flüge, zwei Stempel, ein Blitz. Ich klappe meinen Pass auf, ein schreckliches Foto, daneben: Welcome to the Pearl of Africa. Welcome to Uganda!

Wir sitzen im Garten eines random Hostels in Entebbe. Ein Zimmer haben wir nicht, aber fürs Warten auf die Fähre reicht’s. Mit Wiener Mannerschnitten und einem etwas wässrigen Kaffee, genießen wir meinen ersten Sonnenaufgang am Äquator. Die Vögel zwitschern, der Wind weht und erste Gäste des Hostels öffnen ihre Fensterläden – die Stadt erwacht, ich noch nicht so wirklich. Kein Traum mehr, sondern Realität.

All das ist jetzt bald zwei Monate her und mittlerweile habe ich mich in Uganda sehr gut eingelebt bzw. bei Bbanga eingearbeitet. “Ich”, ich bin Max, der letzte Volunteer des “Jahrgangs” 22/23 und arbeite jetzt ein halbes Jahr bei Bbanga mit. Wie die anderen Volunteers in Kalangala, bin ich gerade mit der Schule fertig geworden, hab allerdings zwischen meinem Abschluss und der Ankunft in Uganda noch ein halbes Jahr in Amsterdam gelebt und dort im Jüdischen Kulturviertel (jck.nl) als Gedenkdiener gearbeitet.

 

 

Nach einer relativ kurzen Anfangszeit ging es relativ schnell mit eigenen Arbeiten und Projekten los. Zugute kam mir hierbei, dass ich andere Volunteers hatte, die mich an der Hand nehmen konnten und mir alles zeigen konnten. Wo kann man am besten einkaufen und wie viel kostet was? Bei welchen Preisen muss man handeln und wie? Wie funktioniert das mit dem Internet? Alles Fragen die mir Alba, Leonie, Manuli, Moriz und/oder Tobi (in alphabetischer Reihenfolge) beantworten konnten.

Da ich leidenschaftlich gerne schreibe, fotografiere bzw. filme und auch früher schon für andere Organisationen Aufgaben im Marketing übernommen hatte, war ziemlich schnell klar, dass ich in Zukunft Teile der Öffentlichkeitsarbeit übernehmen will. So habe ich mich vor allem mit Leonie zusammengesetzt und mit ihr viel zu unserer Corporate Identity gebrainstormed sowie ein neues Social Media Konzept für Bbanga erarbeitet. Ziel ist es, in den nächsten Monaten die Öffentlichkeitsarbeit Bbanga’s zu professionalisieren und es dann auch an die nächste Volunteer-Generation weiterzugeben. 

Die ersten zwei Monate in Uganda und bei Bbanga waren natürlich geprägt von unheimlich vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen, auf die ich teilweise schon seit 2020 hingefiebert hatte. Angefangen vom Ugandan-Way-of-Life und dem Insel-Leben über die Natur bis zum komplett gegenteiligen Kampala. Für jemanden, der Sub-Sahara Afrika noch nie richtig erleben konnte, ist das natürlich eine komplett neue und eindrucksvolle Welt. 

Ich freue mich schon auf die nächsten Wochen bzw. Monate und plane auch hier öfters Updates aus Kalangala zu geben. Also seid gespannt und bis dahin!