Kampala Trip

Wieder einmal eine ereignisreiche Woche für uns Volunteers. Diese Woche haben wir einen großen Kampala Trip gemacht, viele Besorgungen für Bbanga erledigt, wichtige Interviews mit anderen Organisationen geführt und wie immer äußert interessante Leute kennengelernt.

Am Donnerstagmorgen haben wir uns zusammen auf den Weg gemacht und uns gleich in Entebbe aufgeteilt. Während Gabi und Sophia etwaige Besorgungen für Bakyala Tukole getätigt haben, sind Peter und Niklas einiges für die Plastikmaschine einkaufen gegangen, Philipp und ich sind zuerst zum Landwirtschaftsministerium gefahren. Dort wollten wir uns über Angebote zu Workshops, Trainings und ähnlichem erkundigen. Das hat auf jeden Fall nicht funktioniert. Erstens haben wir zwei ein wenig wunderlich ausgeschaut mit unseren großen Wanderrucksäcken (Gepäck für 4 Tage Kampala). Zweitens wurden wir von Büro zu Büro geschickt, um dann nach 5 Weiterleitungen zu erfahren, dass wir zuallererst uns bei unserem zuständigen Beamten in Kalangala anmelden müssen. Wir haben uns wie in “Asterix erobert Rom” gefühlt, wo eine der, von Gaius Pupus, gestellten Aufgaben es ist, den Passagierschein A38 zu holen.

Da Bbanga plant, das durch Corona gestoppte HIV-Programm wieder zu starten sind wir anschließend die Organisationen TASO Uganda und Mildmay besuchen gegangen, welche beide führend in HIV/Aids Prävention, Behandlung und Aufklärung sind. Dort haben wir zwei Interviews geführt, die sehr aufschlussreich für uns waren und haben wichtige Kontakte für die Zukunft geknüpft.

Am Abend sind wir alle zusammen dann in das Restaurant „The Lawns“ gegangen. Das Besondere an diesem Lokal ist die große Vielfalt an Wild, das sie anbieten. Für atemberaubende 30€ (ca. 1/3 des typischen Monatsgehalts in Uganda) haben wir unsere Geschmackshorizont erweitern dürfen. Neben verschiedenen Antilopenarten, haben wir auch Wasserbüffel und sogar frittiertes Krokodil und Krokodilsteak gegessen. Anschließend sind wir zusammen noch in einer Bar gelandet, in der wir drei Pakistani getroffen haben, die mit den UN-Friedenstruppen in der Demokratischen Republik Kongo, Ugandas Nachbarland, stationiert sind. Dort versuchen sie die, seit teilweise 50 Jahren anhaltenden, Konflikte zwischen zahlreichen Stämmen und ethnischen Gruppen zu unterbinden. Unsere neuen Freunde haben uns dann noch den weiteren Abend begleitet. Eins steht fest, so sicher haben wir uns noch nie in Kampala gefühlt!

Am nächsten Tag haben wir uns wieder aufgeteilt. Peter und Philipp haben die National Forestry Association (NFA) besucht, welche Baumschulworkshops durchführen, die für das BMK Projekt in Zukunft interessant sein könnten. Neben der NFA haben die beiden zahlreiche Solar- und Bewässerungsfirmen besucht, um auch dort wichtige Informationen für’s BMK einzuholen. Gabi und Sophia haben weitere Materialien für unsere Mamas gekauft. Außerdem haben die beiden ein wenig Sightseeing gemacht, da es Gabi’s erster Kampala Trip war. Niklas und ich haben uns mit Edi getroffen und die erste Gage an Besorgungen übergeben. Ich glaube ich wurde selten so blöd angeschaut, denn zwei Bazungu (Weiße) sieht man nicht allzu oft mit einem Minibackofen (Plastikprojekt), einer Klobrille (BMK) und einem Whiteboard (Bakyala Tukole) durch die Straßen Kampalas gehen. Natürlich sind wir auch am Freitagabend fortgegangen. Allerdings waren wir sehr verwundert, dass am Freitag erstaunlich wenig los war. Obwohl wir in rund 10 verschiedenen Bars und Clubs in Kampala waren, haben wir kein einziges volles Lokal gefunden.

Am Samstag haben wir Anzüge gekauft, da wir in zwei Wochen zu einer afrikanischen Hochzeit eingeladen sind. Wir freuen uns alle schon sehr, da Hochzeiten mit unter zu den wichtigsten und größten Festivitäten in Uganda zählen. Ganz besonders stolz sind wir natürlich auf unsere, von unseren Mamas genähten, Fliegen und Stecktücher (Fotos folgen in 2 Wochen 😉). Anschließend haben wir uns mit dem großen Bruder eines Auslandsdienstkollegen getroffen, der in Uganda arbeitet. Er ist nun schon seit 4 Jahren in Uganda und es war eine schöne Abwechslung, wieder einmal einen Landsmann kennen zu lernen.

Am Sonntag waren wir dann alle ziemlich müde. Nichtsdestotrotz sind Philipps 17 Stunden Schlaf, von Sonntag 15 Uhr bis Montag 8 Uhr für mich noch immer unbegreiflich.